Abitur und Fachabitur plus berufliche Kompetenz

Goldenberg Europakolleg stellt neue Schulbroschüre vor

Hürth/Wesseling. „Wie geht’s weiter nach der zehnten Klasse?“ Für die Schülerinnen und Schüler an den Haupt-, Real- und Gesamtschulen im Rhein-Erft-Kreis stellt sich diese Frage jedes Jahr. Über die Möglichkeiten, die das Berufskolleg zur Erreichung höherwertiger Schulabschlüsse bietet, sind viele Jugendliche aber häufig nicht informiert. Aus diesem Grund hat das Goldenberg Europakolleg mit seinen beiden Standorten in Hürth und Wesseling jetzt eine Informationsbroschüre veröffentlicht.

Die Broschüre richtet sich gezielt an Jugendliche im Rhein-Erft-Kreis und informiert sie insbesondere über die Bildungsgänge, die zum Abitur bzw. Fachabitur führen. Sie erfahren, welche Aufnahmevoraussetzungen für die einzelnen Bildungsgänge bestehen und welche Prüfungsfächer im Mittelpunkt ihrer Schullaufbahn stehen werden.

Aber die Broschüre vermittelt auch einen Einblick in das Schulleben außerhalb des Stundenplans. So wird das vielfältige Austauschnetzwerk der Schule in Europa erläutert sowie der „europass mobilität“ der Europäischen Union, den die zukünftigen Schüler und Schülerinnen im Anschluss an ein dreiwöchiges Praktikum in einem europäischen Land erhalten. Auch das aktuelle Projekt „Gesunde Schule“ des Goldenberg Europakollegs wird vorgestellt.

Erweiterte Schulleitung mit Broschüre HP

Das Berufskolleg ist eine relativ neue Schulform, die erst seit 1998 besteht. Das bedeutet, dass die heutige Elterngeneration die Möglichkeiten, die diese Schulform bietet, in ihrer Schullaufbahn nicht kennen gelernt hat und ihre Kinder nicht dahingehend beraten kann. Dazu äußert sich Karl-Friedrich Wilhelm, stellvertretender Schulleiter am Goldenberg Europakolleg: „Es besteht immer noch viel Aufklärungsbedarf, aber mit dieser Broschüre erreichen wir viele Schülerinnen und Schüler, die das Ziel Fachabitur bzw. Abitur fest im Blick haben.“ Auch für Gymnasialschüler stellen die Abitur-Bildungsgänge am Berufskolleg eine Erfolg versprechende Alternative dar. Ruth Drechsler, Bildungsgangleiterin der Technischen Assistenten, kennt die Gründe dafür: „Jugendliche, die bereits wissen, dass ihr späteres Berufsfeld im Bereich Technik oder Gestaltung liegt – beispielsweise weil schon der Vater als Ingenieur für Maschinenbau tätig ist – erlangen bei uns das Abitur bzw. Fachabitur und gleichzeitig berufsspezifische Kompetenzen. Das stellt ein doppeltes Plus bei der Bewerbung dar und ermöglicht einen effizienteren Einstieg ins Studium.“

Ein anderer Grund besteht darin, dass die Verkürzung der gymnasialen Oberstufe durch G8 viele Schüler und ihre Eltern abschreckt. Dazu Drechsler: „Wir bieten weiterhin eine dreijährige gymnasiale Oberstufe ab Klasse 11 am Berufskolleg an. Das empfinden viele als beruhigend.“

Ermöglicht wurde die Schulbroschüre durch Kooperationspartner der Schule in Industrie und Handwerk. Sie platzierten Anzeigen, in denen sie über Ausbildungsplätze in ihren Unternehmen informieren. Dazu der stellvertretende Schulleiter: „Das ist eine klassische Win-Win-Situation. Die Anzeigen der Unternehmen ermöglichen es uns, durch die Broschüre die Bildungsgänge der Schule vorzustellen. Die Schüler, die auf diese Weise an unsere Schule kommen, erlangen bei uns zunächst eine weitere schulische Qualifikation, berufliche Kompetenzen und – nicht zu vergessen – Ausbildungreife.“ Das bestätigt auch Andreas Hain, Leiter der Ausbildungsabteilung beim Chemieunternehmen INEOS in Köln: „Mit unserer Anzeige in der Broschüre des Goldenberg Europakollegs, einem Berufskolleg mit gewerblich-technischem Schwerpunkt, erreichen wir genau die Jugendlichen, die Interesse für unser Berufsfeld mitbringen. So gewinnen wir motivierte Auszubildende, beispielsweise als Elektroniker bzw. Elektronikerin für Automatisierungstechnik, die sich bereits in ihrer Schulzeit vertieft mit technischen Inhalten auseinander setzen.“ Das bietet Unternehmen wie INEOS, die die Betreuung ihrer Auszubildenden mit viel Aufwand betreiben, einen entscheidenden Vorteil. Denn jedes Jahr brechen bundesweit und branchenübergreifend bis zu 25 % der Lehrlinge ihre Ausbildung ab, etwa weil sie festgestellt haben, dass der gewählte Berufsweg doch nicht für sie geeignet ist.

Erhältlich ist die Schulbroschüre an den beiden Standorten des Goldenberg Europakollegs in Wesseling und Alt-Hürth.

MÜN