FCI und BAVC verleihen Sonderpreis für Berufsschullehrkräfte 2021 an Michael Nehls
Wesseling. Das langjährige Engagement von Michael Nehls, Chemielehrer am Goldenberg Europakolleg Wesseling, wurde nun mit dem Sonderpreis für Berufsschullehrkräfte 2021 ausgezeichnet. Der Fonds der Chemischen Industrie (FCI) verlieh ihm gemeinsam mit dem Bundesarbeitgeberverband Chemie e. V. (BAVC) die Urkunde für die Entwicklung einer innovativen, praxisnahen Lernsituation. Diese Lernsituation entwickelte er in Zusammenarbeit mit Maria Dörfer und Dr. Jens Reinecke, beides Chemielehrer*innen am Goldenberg Europakolleg.
Dr. Gerd Romanowski, Geschäftsführer des FCI, begründet die Preisverleihung: „Herrn Nehls ist es gelungen, die Schülerinnen und Schüler zu motivieren, selbstständig einen vollautomatischen Titrationsapparat zu konstruieren und so das Thema Titration in interessanter Art und Weise für die Auszubildenden greifbar zu machen. Hierbei lernen die Schülerinnen und Schüler zusätzlich den Umgang und die Anwendung von digitalen Medien.“
Titration ist ein Verfahren der quantitativen Analyse in der Chemie. Ein bekannter Stoff, dessen Konzentration unbekannt ist, die Probelösung, wird in einer gezielten chemischen Reaktion mit einer Maßlösung umgesetzt, deren Konzentration genau bekannt ist. Das bedeutet, über den Volumenverbrauch der Maßlösung ermittelt man die unbekannte Konzentration der anderen Lösung. Da die Messergebnisse bei optimierten Titrationsverfahren sehr genau sind und sich die Titration gut automatisieren lässt, findet es breite Anwendung in der chemischen Analytik.
Dr. Andreas Ogrinz, Geschäftsführer Bildung, Innovation und Nachhaltigkeit beim BAVC, ergänzt die Begründung für den Preis: „Durch den Einsatz von reziprokem Lehren und Lernen in Gruppen sowie Hilfen in Form von bspw. Videotutorials schafft Herr Nehls hier eine besonders motivierende Lernsituation für Schülerinnen und Schüler, in die sie sich auch selbst in hohem Maße einbringen können.“
Bereits seit Jahren engagiert Michael Nehls sich in Projektgruppen und auf Studienfahrten vor allem für die Themen Klima und Energietechnik, wofür er mit seinen Schüler*innen bereits zahlreiche Preise auf Kommunal,- Landes- und Bundesebene erhielt.
So wurde er 2018 mit seiner Abiturklasse der Höheren Berufsfachschule für Labor- und Verfahrenstechnik ins Klimahaus Bremerhaven 8° Ost eingeladen, nachdem die Schüler*innen bei einem Wettbewerb ums Klima überragend gewonnen hatten. Hier hatten sie eine Woche lang Zeit, die unterschiedlichen Klimazonen der Erde in fast realen Bedingungen zu erleben. In mehreren Seminaren und Workshops lernten sie Zusammenhängen zwischen regionalen Ursachen und globalen Klimaveränderungen kennen.
Jugendliche, die die zweijährige Berufsfachschule absolvieren, erhalten die Fachhochschulreife mit dem fachlichen Schwerpunkt auf Labor- und Verfahrenstechnik. Dieser Abschluss bildet einen gelungenen Übergang zu einer Berufsausbildung, vor allem im chemisch-technischen Bereich oder in ein Fachhochschulstudium.
MÜN