Crash Kurs NRW im Goldenberg

Verantwortung lernen durch Konfrontation

Hürth. „Sei du selbst! Du musst keinem was beweisen!“, mit diesen Worten entließ am Mittwoch, den 17.02.16, Polizeihauptkommissarin Claudia Färber unsere Schülerinnen und Schüler aus der jährlich für die Unterstufen stattfindenden Veranstaltung „Crash Kurs NRW“. Das engagierte Team ist ein Zusammenschluss aus Polizei, Feuerwehr, Rettungssanitätern und Seelsorgern. Das Projekt widmet sich der Aufklärungsarbeit bezüglich der Gründe und Folgen von schwerwiegenden Verkehrsunfällen. Durch visuelle Konfrontation und Erfahrungsberichte aus unterschiedlichen Perspektiven von an Unfällen beteiligten Helfern wird die emotionale Erlebniswelt der Jugendlichen direkt angesprochen und an das Verantwortungsbewusstsein appelliert.

Claudia Färber, die moderierend durch die Veranstaltung führte, betonte immer wieder, dass die jungen Fahrerinnen und Fahrer „die Wahl“ haben zwischen verantwortungsbewusster, reflektierter Fahrweise und leichtsinnigem und kurzsichtigem Verhalten im Straßenverkehr. Nach jedem Erfahrungsbericht der Projektteilnehmer, vorgestellt wurden reale Unfallvorgänge der letzten Jahre aus dem Rhein-Erft-Kreis, stellte die Polizeihauptkommissarin noch einmal ganz klar heraus, dass die jeweiligen Unfallopfer Handlungsalternativen gehabt hätten. Dem Auditorium wurden nicht nur die Unfallhergänge geschildert, sondern auch die dazugehörigen „Unfallgeschichten“ bzw. der Kontext: Ein vorangegangener Streit, eine durchgefeierte Nacht, die Möglichkeit, sich vor Freunden zu profilieren – Situationen, die jeder von uns kennt … und Situationen, in denen wir, trotz hoher emotionaler Anspannung, realisieren müssen, dass wir uns für die verantwortungsbewusste Handlungsalternative entscheiden müssen. Denn hohe Risikobereitschaft und mangelndes Gefahrenbewusstsein sind häufig die Gründe für Unfälle mit Beteiligung Jugendlicher. So versteht sich die Präsentation auch als Plädoyer gegen Alkohol und Drogen am Steuer, gegen leichtsinnige und zu schnelle Fahrweise, gegen das Nutzen von Medien am Steuer und für das selbstverständliche Anschnallen. So betonte Claudia Färber zum Abschluss auch noch einmal: „Die guten Ratschläge eurer Eltern bezüglich eures Fahrverhaltens sollte euch nicht nerven! Ihr liegt ihnen schlichtweg massiv am Herzen! Geht raus in euer Leben und lebt es!!“

Wir bedanken uns sehr herzlich bei den Mitwirkenden des Projektes; für sie ist jeder Vortrag ein Deja-vu, eine erneute schmerzhafte Konfrontation mit den zurückliegenden Erlebnissen. Unser respektvoller Dank geht an: Markus Wolf, Oberbrandmeister FW Brühl (im Rettungsdienst); Sascha Platzek, Hauptbrandmeister FW Kerpen (Rettungsassistent); Diakon Gregor Hergarten (Notfallseelsorge Frechen); Claudia Färber, Polizeihauptkommissarin des Rhein-Erft-Kreises und an das gesamte Team des Crash Kurses NRW. (HÖH)