Diabetes-Risiko bei Jugendlichen

AOK- Infomobil zu Zucker und Diabetes macht Station im Goldenberg Europakolleg in Hürth

Hürth. Immer mehr Jugendliche mit Diabetes – Lässt sich das verhindern? Diabetes, die meistverbreitete Stoffwechselerkrankung in Deutschland, bei der der Körper nur noch wenig oder gar kein Insulin mehr produziert. wird immer häufiger auch bei jungen Menschen diagnostiziert. Auf diese Gefahr macht die AOK Rheinland/Hamburg am Welt-Diabetestag am 14. November mit einem Infostand am Goldenberg Europakolleg in Hürth aufmerksam.

Übergewicht und Adipositas und damit das Risiko, im Laufe des Lebens an Typ-2-Diabetes zu erkranken, sind besonders bei Kindern stark angestiegen: 18 Prozent der 11- bis 17-Jährigen sind in Deutschland betroffen. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, bietet die AOK Rheinland/Hamburg verschiedene Programme zur Gesundheitsförderung an Schulen an, wie „Gesund lernen, gesund leben“ „Gesund macht Schule“ und „Fit durch die Schule“. „Wir möchten Kinder möglichst früh für einen gesunden Lebensstil begeistern – deswegen zeigen wir mit unseren Programmen schon in Kitas und Schulen, dass ausgewogene Ernährung und Bewegung Spaß machen“, sagt Rolf Buchwitz, stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes. Damit Kinder gesund aufwachsen können, fordert die AOK auch, an Kinder gerichtete Werbung von hochkalorischen und stark zuckerhaltigen Lebensmitteln im Fernsehen und Internet zu verbieten und eine einfache und verständliche Lebensmittelkennzeichnung, z. B. ein Ampelsystem, einzuführen.

Übermäßiger Zuckerkonsum, Übergewicht und Adipositas erhöhen das Risiko, an Typ-2-Diabetes und Bluthochdruck zu erkranken. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Weißzucker liegt in Deutschland mit durchschnittlich 90 Gramm pro Tag deutlich über der von der Welternährungsorganisation empfohlenen Tagesmenge von 50 Gramm.

Um das Bewusstsein für zugesetzte Zuckermengen in Fertigprodukten zu schärfen, bietet das Infomobil die AOK den Schülerinnen und Schülern an, das Einkaufen mit virtueller Brille zu erproben oder ein Selfie vor einer „Zuckerschlucht“ aufzunehmen – einem 3 x 5 Meter großen Teppich mit 3D-Effekt: Die fotografierten Jugendlichen scheinen in eine Schlucht zwischen aufgetürmten Zuckerwürfeln zu stürzen. So wie Hendrik (17), Technischer Assistent in der Mittelstufe, der den Effekt am eigenen Leib erleben wollte.

Früherkennung und Prävention könnten in Zukunft womöglich den gleichen Stellenwert besitzen wie das Konzept der Schutzimpfungen gegen schwere Infektionskrankheiten, sagte Martin Lang, Vorsitzender des bayerischen Berufsverbands für Kinder- und Jugendärzte.

Zur Früherkennung trägt der Fragebogen FINDRISK (hier aufrufen) bei, mit dem die Schülerinnen und Schüler ihr persönliches Risiko erkennen können, später an der Stoffwechselkrankheit zu erkranken. Einige Jugendliche nutzten die Gelegenheit, füllten am Stand den Bogen aus und ließen sich beraten.

 

 

 

 

 

Sportlehrer Henno Reisinger vom Team „Salutogene Schule“ ist froh, dass der Diabetes-Infostand der Rheinland AOK Station in Hürth gemacht hat: „Wir Sportlehrer sehen natürlich deutlich, dass unsere Schülerinnen und Schüler aufgrund von langen Schultagen und der häufigen Beschäftigung mit ihren Smartphones wenig Bewegung in ihrem Alltag haben. Gleichzeitig sind Süßigkeiten allgegenwärtig und führen gerade bei mangelnder Bewegung zu steigenden Gewicht – einem der Risikofaktoren für Diabetes. Auf diese Gefahr wollen wir unsere Schüler aufmerksam machen, damit sie unbeschwert ins Leben starten.“