eatART – Essen als Kunst

Hürther Künstler veranstaltet Kunstausstellung mit Abiturklasse des Goldenberg Europakollegs

Hürth. Think:wild – eat:civilized. Unter diesem Motto steht das Kunstprojekt, das der Hürther Künstler Friedemann Dott mit angehenden Abiturienten des Goldenberg Europakollegs durchführte. Über mehrere Monate unterrichtete der Künstler 26 Gestaltungstechnische Assistenten in traditionellen aber auch exotischen handwerklichen Techniken. Thema des Projekts: Das Essen.

Silvia Schmitz, Klassenlehrerin der Mittelstufe der Gestaltungstechnischen Assistenten mit dem Schwerpunkt Grafik- und Objektdesign, kurz GTAM, freut sich auf die Vernissage, die am Freitag,1.7., um 19 Uhr im Kunstraum der evangelischen Matthäus Kirchengemeinde Hürth stattfindet. „Wir haben Glück, die letzte Ausstellung hier durchführen zu können, denn diesen Sommer wird der Kirchsaal abgerissen und steht nicht mehr für Kunstprojekte zur Verfügung.“ Das findet sie besonders schade, denn sie nutzte den Saal bereits vor zwei Jahren für die Fotoausstellung „Me, myself and I“ ihrer GTA-Klasse, die sie 2010 zum Abitur führte.

Knochen werden für die Weiterverarbeitung präpariert HP

Das Kunstprojekt „eatART“, das vom Landesprogramm „Kultur und Schule“ NRW unterstützt wird, führte die Schüler in die Werkstätten des Hürther Künstlers Friedemann Dott. Dort erlernten sie in drei unterschiedlichen Workshops alte Handwerkstechniken und setzten sich mit dem Thema „Essen“ auseinander. Was bedeutet Essen für mich? Was für die Gesellschaft? Das waren zentrale Fragen, die in verschiedenen Kunstwerken ihren Ausdruck fanden. Silvia Schmitz freut sich, Friedemann Dott für das Kunstprojekt gewonnen zu haben. Der Dozent für Bildende Kunst am Hürther Kinderatelier fand die Arbeit mit den angehenden Abiturienten spannend: „Normalerweise gebe ich Kurse für Kinder. Hier habe ich mit jungen Erwachsenen zu tun, die sich bereits reflektiert mit Kunst und Design beschäftigen und viele Ideen mitbringen.“

Im ersten Workshop stand mit Raku-Keramik ein traditionelles japanische Kunsthandwerk im Mittelpunkt. Aus dem weichen Material Ton lassen sich viele Unikate herstellen, die unterschiedliche Aussagen transportieren. Entstanden sind hier vor allem Schalen, Teller und Bestecke, die das Rakutypische Element – Risse, die beim Brennen entstehen – aufweisen.

In der zweiten künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Thema wurden Tische und Stühle entworfen und selbstständig hergestellt. Für viele Schüler lag hier lag vor allem die Umnutzung verschiedener Materialien im Vordergrund. So entstanden Tische aus alten Getränkepaletten, aber auch Knochen wurden verarbeitet. Kai Corsten, Schüler der GTA, sieht in der ungewöhnlichen Materialbeschaffung eine Inspirationsquelle: „Alles in allem war es eine ungewöhnliche Art, sich dem Thema Möbel zu nähern. Es war zunächst sehr merkwürdig, Knochen abzukochen und sie für die Weiterverarbeitung zu präparieren. Das Ergebnis kann sich aber sehen lassen und spiegelt gut unsere Gedanken zum Thema wider.“

Der dritte Workshop beschäftigte sich in Anlehnung an die PopArt mit verschiedenen Verpackungsdesigns von Fertiggerichten und Snacks. Die angehenden Designer, die häufig im Anschluss an das Abitur ein Studium oder einen Beruf im Bereich Medien ergreifen, spielten hier mit altbekannten Markennamen. Elf farbige, zum Teil großformatige Leinwände vervollständigen nun die Ausstellung.

Keramik wird à la Raku gebrannt HP

Termin:

Vernissage: Freitag 1.7.2011 um 19:00 Uhr

Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag jeweils von 11:00 Uhr bis 17:00 Uhr

Kunstraum Evangelische Matthäus Kirchengemeinde Hürth

Kölnstr. 20

50354 Hürth

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