Erneute Auszeichnung für Goldenberg Europakolleg

Regierungspräsidentin ehrt Berufskolleg für herausragenden EU-Austausch

Köln/Hürth/Wesseling. Die Bedeutung von Auslandspraktika hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Doch während heutzutage jeder dritte Student einen Auslandsaufenthalt absolviert, wagen Auszubildende in Industrie, Handel und Handwerk noch viel zu selten diesen Schritt. Das muss sich ändern, fordert die Bundesregierung: Bis 2020 sollen 10 % der Berufsschüler während ihrer Ausbildung Auslandserfahrungen sammeln.

Mitte Mai veranstaltete die Bezirksregierung zum zweiten Mal einen Festakt für die Berufskollegs, die mindestens 10 % ihrer Schüler einen Aufenthalt im Ausland ermöglichen. Und wieder konnte das EU-Team des Goldenberg Europakollegs die begehrte Plakette dazu in Empfang nehmen. Bemerkenswert dabei: Nur 12 von 58 Berufskollegs im Regierungsbezirk Köln ist es im letzten Jahr gelungen, so viele Schülern ins Ausland zu entsenden. Die Goldenberger Mobilitätsrate liegt bei 16,4 %. Das ist umso beachtlicher, da der Bundesdurchschnitt etwa 5 % beträgt.

Die hohe Quote liegt sicherlich auch an der engen Zusammenarbeit zwischen dem Goldenberg Europakolleg und den Ausbildungsbetrieben der Region. So lobte Jens Kählig, Ausbildungsleiter bei LyondellBasell Industries, im Rahmen einer Podiumsdiskussion explizit die reibungslose Kooperation mit dem Goldenberg Europakolleg.

Petra Kammerevert, EU-Abgeordnete für Bildung, sprach in ihrer Rede vor allem von der erschreckend hohen Jugendarbeitslosigkeit in der EU. Sie betonte, dass Bildung – sei es berufliche oder akademische – für junge Menschen den Schlüssel zu gesellschaftlicher Teilhabe darstelle und unbedingt gefördert werden müsse.

Regierungspräsidentin Gisela Walsken lobte die Schülerinnen und Schüler, die sich in ihrem Praktikum über sprachliche und interkulturelle Grenzen hinweggesetzt und damit zum Friedensprojekt Europa beigetragen haben. Ein wichtiges Signal, gerade in den aktuellen politisch unruhigen Zeiten, in denen Parteiprogramme verstärkt nationalistische  Tendenzen vertreten. Die anwesenden Schüler erhielten aus ihren Händen den „europass Mobilität“, der die Auslandserfahrungen der jungen Leute dokumentiert und bei einer Bewerbung in einem international tätigen Unternehmen den entscheidenden Pluspunkt darstellen kann.

Stellvertretend für ihre Jahrgangsstufe waren drei Schüler des Goldenberg Europakollegs bei der Ehrung dabei und nahmen ihren europass entgegen. Darunter Daniela Siegel (18), die mitten in den Abiturprüfungen steckt. Die Schülerin des Bildungsgangs Maschinenbautechnische Assistentin absolvierte 2016 im südenglischen Plymouth ein Praktikum bei Aldermans Engineered Metalworks Solutions. Hier werden Metallprodukte hergestellt z. B. architektonische Metallgerüste für das Bauwesen. Danielas Aufenthalt dort verlief so positiv, dass die Abiturientin plant, nach den Prüfungen ein weiteres Praktikum in England zu absolvieren.

Matthias Herwartz, Schulleiter des Goldenberg Europakollegs, freut sich sehr über die Auszeichnung: „Die Arbeit unseres EU-Teams steht ohnehin unter dem Motto der Bezirksregierung „strategisch – beruflich – mobil“. Dieser Festakt heute ist eine erfreuliche und verdiente Ehrung seines hohen Engagements in Sachen Europa, das nicht nur die Vorbereitung und Begleitung der Mobilitäten, sondern auch die Verbreitung des europäischen Gedanken in der ganzen Schule zum Ziel hat.“

MÜN