Europa, Corona und Digitalisierung

Ein Erfahrungsbericht der GTFM

Hürth. Mit den Gestaltungstechnischen Assistentinnen, die 2022 das Fachabitur ablegen werden, ist im Schuljahr 2020/21 im Fach IBM/PT ein anspruchvolles und komplexes Projekt bearbeitet worden. Auf der Basis des IBM-Workbooks sind Fragen zu Europa, der Pandemie und Digitalisierung bearbeitet worden. Desweiteren bildeten sich zwei Arbeitsguppen: SMART und KUNST. Damit ist ein Lernprozess begonnen worden, der alle Themenbereiche verknüpfen soll. Konkret heißt das, dass grundsätzliche Reflexionen und Antworten zu dem oben angegebenen „Beziehungsdelta“ formuliert und illustriert werden. Die jeweiligen Gruppen haben ganz unterschiedliche Ergebnisse erarbeitet. Bei SMART war der Kern der Arbeit mit der Klärung des Begriffes entschieden. Was bedeutet SMART für die S.u.S.? Mit dieser Aufgabe werden die begrifflichen Grundlagen und Voraussetzungen für mögliche neue Ideen im Bereich CITY, TRANSPORT/VERKEHR, STADT- LAND, WOHNEN „erforscht“.

Ist der Begriff SMART vielleicht zu oberflächlich? Mit welchen Bedeutungen lässt sich der Begriff aufladen? Ist es vielleicht richtiger andere Zustände und Probleme für unser Zusamenleben mit SMART neu zu definieren? Zum Beispiel nachhaltig sein, klimaneutral, antirassistisch usw.? Zuerst fällt ja allen das SMARTphone ein oder ein kleines Auto für den Stadtverkehr oder auch bei „postiven Werbeaussagen“ fällt die Verwendung eines Slogan einer Kreditkarten-Firma auf „SMART ist, wer shoppt und trotzdem Plus macht.“
Diese Verständnis- und Aussagenprobleme mündeten mit dem Bewußtsein für die Komplexität der Thematik in eine Dokumentation CONTRA und PRO, in ein Schwarz-Weiß-Buch. In diesem Kompendien bleiben mehr Fragen offen als das Antworten formuliert werden. Das Feld SMART-CITY oder alles was mit der Digitalisierung bei diversen Arbeitsprozessen, der Energieversorgung, bei der Logistik unserer prekären Verkehrszustände mit „unendlich
langen Schlangen“ an LKWs ist ein höchst vages Thema. Diese Gemengelage der SMART-Begrifflichkeiten und konkreter Entwicklungen sind, wie aufgezeigt, zwiespältig und kompliziert, so dass die Arbeitsgruppe sich vorrangig um die Haltung und um die grundsätzliche Bewußtseinslage gekümmert hat. Insofern ist der Lernerfolg nicht ein Gerät oder
ein Lösungsvorschlag für eine „smarte Stadt“ oder Alternativen zu den Problemen, die aktuell und weltweit unsere Gesellschaften und die Politik beherrschen. Eine Mehrheit der Klasse hat sich für das Thema SMART entschieden und sie hat als Produkt des Nachdenkens und durch das lnbeziehungsetzen ein BUCH entworfen, welches eine Grundlage für das Problembewußtsein sowie für weitere Erkenntnisse legt.Die zweite Arbeitsgruppe hat sich für KUNST IN EUROPA entschieden. Oder besser gesagt KUNST FÜR EUROPA. Für alle Schülerinnen und Schüler war eine Lernsituation gegeben, die bewusst mit Klischee-Vorstellungen „spielt“.

Was passt zu den Menschen der EU-Länder? Welche Eigenschaften sind den Menschen zuzuordnen? Diese Untersuchung und auch subjektive Erfahrungen sind in Listen festgehalten. Hinzu ist die besondere Beobachtung gekommen, die wir alle tagtäglich erleben: Maske tragen und Abstand halten. Aus diesem längeren Lernprozess ergab sich eine Idee, die sich an einem
alten Hilfsgerät orientiert. Im Barock oder schon früher hatte der Adel sogenannte Kratzhände gegen das „Rückenjucken“ benutzt. Dieser „Werkzeugimpuls“ wurde in Beziehung zu den Schülerinnen und dem aktuellen Zustand in Schule und Alltag gesetzt. Der Abstand von 1,50 m zwischen Freunden, Mitschülern und auch allen anderen Mitmenschen ist das NEUE MASS DER DINGE!
Die Gruppe KUNST stellt zu den EU-Partnerschulen und in der Weiterarbeit für alle Nationen in der europäischen Gemeinschaft „ein Meter fünfzig Abstandsstangen mit typischen Händen“ her. Aktuell zeigt die Arbeit viele improvisatorische Züge, da der Virus die Unterichtsabläufe und individuellen Arbeitsschritte extrem beeinflusst. Improvisation ist also das Gebot der Stunde und das sogar europaweit und wohl auch weltweit.