Fachinnung Metall sponsert Modelltüren für Berufskolleg
Rhein-Erft-Kreis. Gerade fand die schriftliche und praktische Abschlussprüfung der Metallbau-Abschlussklasse am Goldenberg Europakolleg statt. Der letzte Prüfungsteil, bei dem die Azubis ihr Können unter Beweis stellen: die Schließ- und Sicherungstechnik. Dass die angehenden Metallbaufacharbeiter und -arbeiterinnen hier gute Prüfungsergebnisse erzielten, liegt nicht zuletzt an einer Handvoll Türen. Mitglieder der Fachinnung Metall hatten fünf Übungstüren für den Berufsschulunterricht gesponsert. Angeregt wurde das Sponsoring von Willibert Lambertz, Lehrer am Hürther Berufskolleg und gleichzeitig Vorsitzender des Prüfungsausschusses. In dieser Funktion war ihm aufgefallen, dass die alten Türen über die Jahre sehr in Mitleidenschaft geraten und für eine Prüfungssituation nicht länger adäquat waren.
Sein Anliegen stieß auf offene Ohren: Klaus Friedrich, Obermeister der Fachinnung Metall Rhein-Erft, montierte fünf Türen in seinem Betrieb „FV Metallbau“ in Brühl vor und übergab sie anschließend an die Lehrer des Hürther Berufskollegs. Hier wurde ebenfalls kräftig investiert in Bänder, Obentürschließer, Rauchmeldezentralen sowie Codeschlösser, um die Fertigmontage der Türen zu gewährleisten. Dafür wurden spezielle Unterrichtsmodule entwickelt, um Schüler*innen in die Endmontage einzubeziehen. Nach einem halben Jahr waren die Prüfungstüren dann einsatzbereit.
Die Türen erfüllen einen hohen Prüfungsstandard: Hier geht es nicht nur um reine Schlosserarbeiten, zusätzlich müssen sich die Azubis in der Prüfung mit Klingelverdrahtung, Schließmechanismus, Brandmeldefunktion, Codeschlössern und austauschbaren Zylindern sowie Beschlägen auskennen.
Bei einem Treffen von Vertretern der Kreishandwerkerschaft, der Fachinnung Metall und Lehrern des Goldenberg Europakollegs wurden die Türen vorgestellt. Alle sind sich einig: Von der Überlassung der Türen an das messtechnische Labor des Goldenberg Europakollegs profitieren letztendlich alle Seiten. Lehrlingswart Klaus Dahleiden lobt die fruchtbare Kooperation von Lehrkräften, Ausbilder*innen und Schulleiter Karsten Oberländer, die letztendlich zu guten Ausbildungsabschlüssen führe. Bildungsgangleiter Metallbau Stefan Daniel erläutert dazu: „Gerade im Vorfeld der Prüfungen legt das Goldenberg Europakolleg den Fokus darauf, seinen Auszubildenden prüfungsrelevante Inhalte praxisnah anzubieten.“ Dr. Simon Heinen, Lehrer im Fachbereich Metall, bestätigt das: „Am Ende der Ausbildung findet hier bei uns ja der praktische Teil der Gesellenprüfung statt. Da ist es für unsere Auszubildenden natürlich hilfreich, wenn sie vorher die Prüfungsmedien schon einmal in der Hand gehabt haben. Vielen nimmt das Nervosität und gibt Sicherheit.“ Und tatsächlich schlägt sich das in den erfreulichen Prüfungsergebnissen nieder.
Wie in allen Berufsbildern hält auch bei den Metallbaufacharbeiter*innen die Digitalisierung Einzug: Bauelemente wie die Türen aber auch beispielsweise Fenster, Rollläden, Sonnenschutzanlagen oder Sicherungstechnik zum Brand- und Einbruchsschutz enthalten heutzutage programmierbare Elemente, die über mobile Endgeräte gesteuert, gewartet und auf Fehler überprüft werden. Tablet und Smartphone ergänzen somit den klassischen Werkzeugkasten.
Bildnachweis: Dahmen / Münster