Generationenwechsel in Hürther Berufsschule

Neues Förderkonzept für Industriemechaniker

Hürth. Ende Januar vollzieht sich im Goldenberg Europakolleg in Alt-Hürth ein Generationenwechsel. Egon Conzen, der den Bildungsgang der Industriemechaniker sowie die Fachschule für Technik leitet, geht mit 64 Jahren in den Ruhestand. Der Berufsschullehrer gehörte für die CDU über 35 Jahre dem Rat der Stadt Hürth an.

Die neuen Bildungsgangsleiter sind bereits in den Startlöchern. Bei den Industriemechanikern hält ab Februar Bernd Stolzis die Geschicke in der Hand. Der 47-jährige Fachlehrer für Maschinenbau und Fertigungstechnik ist der Hürther Schule bereits seit seinem Referendariat verbunden. Obwohl er nach seinem zweiten Staatsexamen zunächst an einem Berufskolleg in Hennef anfing, als Lehrer zu arbeiten, wechselte er 2004 wieder an das Goldenberg Europakolleg und verstärkt seither das Team rund um die Industriemechaniker.

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Es wird sich einiges tun im Bildungsgang. Stolzis, der selber eine Ausbildung zum Feinmechaniker bei der Leybold AG, damals noch Leybold Heraeus, absolvierte, hat zusammen mit seinen Kollegen ein Förderprogramm entwickelt. Angeregt durch Gespräche mit Ausbildern aus den Betrieben verankerten sie feste Fördereinheiten im Stundenplan. Hier können die Schüler gezielt Schwächen aufarbeiten beispielsweise in Mathematik und Technischer Kommunikation. Die Förderstunden kommen bei den Schülern gut an. So meint Oliver Haurand (23), Industriemechaniker-Azubi bei LyondellBasell: „Es ist praktisch, die Mathematik-Grundlagen wieder aufzufrischen, damit man sich bei wichtigen Rechnungen auf das Wesentliche konzentrieren kann und nicht schon bei der Formelumstellung scheitert.“

Ein weiterer Pluspunkt der Industriemechaniker-Ausbildung am Goldenberg Europakolleg ist die Doppelqualifikation. Während der Zeit ihrer Ausbildung können die Schüler neben ihrem Berufsabschluss zusätzlich die allgemeine Fachhochschulreife erlangen. Auch dafür stellt die Schule zusätzliche Unterrichtsstunden und Lehrerstellen zur Verfügung.

Stolzis sieht seiner neuen Aufgabe voll Tatendrang entgegen: „Ich habe einige Ideen, um den schulischen Teil der Industriemechaniker-Ausbildung zu optimieren. Und bin gespannt, wie sie sich umsetzen lassen.“

In der Fachschule für Technik übernimmt ab Februar Frank Assmacher (56), Fachlehrer für Konstruktionstechnik, die Leitung. Die Schule mit der Fachrichtung Maschinentechnik bietet Berufstätigen die Möglichkeit, eine gehobene berufliche Qualifikation zu erwerben: Staatlich geprüfter Techniker. Damit erhalten sie die Fähigkeit, verantwortliche, mittlere Führungsaufgaben in Industrie und Handwerk zu übernehmen. Darüberhinaus ist es möglich, in der Fachschule für Technik die allgemeine Fachhochschulreife zu erlangen.

Diesen zusätzlichen Abschluss nutzen einige Fachschüler und beginnen anschließend ein Maschinenbaustudium an den Fachhochschulen Köln oder Jülich. Das freut Frank Assmacher, der beim alljährlichen Weihnachtstreffen der Fachschule auf ehemalige Schüler trifft und so erfährt, wie es ihnen nach ihrer Zeit am Goldenberg Europakolleg ergangen ist. „Die Fachschule für Technik stellt für viele einen richtigen Karrieresprung dar. Gerade jetzt, wo Ingenieure in vielen Bereichen fehlen, können unsere staatlich geprüften Techniker diese Lücke füllen. Kein Zweifel, unsere Absolventen sind gefragt.“

MÜN