Gesellenbrief plus Europass

Abschlussfeier der Metallbauer-Azubis in Hürth

Hürth. Die Bezirksregierung Köln hat sich bis zum Jahre 2020 ein hohes Ziel gesetzt: 10 % der Schülerinnen und Schüler an Berufskollegs sollen bis dahin einen Teil ihrer Ausbildung im Ausland absolvieren. Das Goldenberg Europakolleg braucht sich über das Erreichen dieser Quote keine Sorgen zu machen. Dies zeigte die feierliche Lossprechung der Metallbauer-Gesellen am Freitag, 14.3., in Hürth-Gleuel. Die Fachinnung Metall Rhein-Erft veranstaltete die Feier für die frisch gebackenen Gesellen im Bildungszentrum des Rhein-Erft-Kreis-Handwerks. Die Goldenberger Lehrer Marita Gülpen, Andreas Kriechel, Peter Lauvenberg und Willi Lambertz, der auch die Festrede an dem Abend hielt, hatten es sich nicht nehmen lassen, gemeinsam mit ihren Schülern die Feierstunde zu begehen.

Hürth-Gleuel. Lossprechungsfeier Metallbauer
© Bernd Rosenbaum

22 Schüler und eine Schülerin erhielten ihren Gesellenbrief aus den Händen von Obermeister Franz-Peter Mühlfarth und dem Vorsitzenden des Prüfungsausschusses Willi Lambertz. Acht von ihnen – und damit über 30 % des diesjährigen Prüfungsjahrgangs – erhielten gleichzeitig den europass, weil sie im vergangenen Sommer ein dreiwöchiges Praktikum in Rumänien verbracht haben. Die Idee dazu stammte von den Schülern selbst. Sie sahen, dass einige Bildungsgänge des Goldenberg Europakollegs regelmäßig ein Auslandspraktikum absolvieren und sagten zu ihrem Klassenlehrer Willi Lambertz: „Das wollen wir auch!“ Damit rannten sie bei Lambertz, der selbst bereits an Work-and-Travel-Programmen im Ausland teilgenommen hatte, offene Türen ein: „Aus meiner Sicht ist es äußerst wichtig und gut, wenn junge Menschen so früh wie möglich ihren Horizont erweitern und auch in anderen Ländern den Berufsalltag erleben. Nicht nur als Tourist, sondern indem sie für drei Wochen als Teil der Gesellschaft in einem fremden Land leben.“

Angeregt durch einen privaten Aufenthalt in Gheorgheni, einer Kleinstadt in den Ostkarpaten, wo Lambertz die Freundlichkeit und Offenheit der Bevölkerung stark beeindruckte, organisierte er für seine Klasse einen Pilot-Austausch im Rahmen des Leonardo-Mobilitäts-Programms der EU. Das Interesse der Schüler an dem Austausch war groß, allerdings konnten es nicht alle Betriebe einrichten, ihre Auszubildenden für drei Wochen freizustellen. Umso herzlicher dankte Willi Lambertz in seiner Rede den Metallbaufirmen, die es ihren Lehrlingen ermöglichten, diese einmalige Erfahrung zu machen: Schwarz Metallbau & Bauelemente (Pulheim), Joussen GmbH (Wesseling), Fritz Pleger Metallbau (Erftstadt) sowie der Internationale Bund (Bildungszentrum West). Die Reaktionen der Schüler zeigen, dass sich das Praktikum gelohnt hat. So berichtet Susanne Boughanmi (23): „Die Rumänen waren sehr gastfreundlich.“ Und von der Landschaft dort schwärmt sie als „traumhaft“. Auch Daniel Uschpelkat (23) meint über die drei Wochen in Gheorgheni: „Eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte.“

Mit den europässen haben die fertigen Gesellen eine nützliche Zusatzqualifikation in Händen, die sie bei künftigen Bewerbungen präsentieren können. Die europässe der EU dokumentieren das hohe berufliche und soziale Engagement der Berufsschüler, das sie in Rumänien unter Beweis gestellt haben und ihre Offenheit für Neues und Ungewohntes. Qualitäten, auf die jeder Arbeitgeber achtet.

Den Höhepunkt der Lossprechung stellte die Ehrung der drei Innungsbesten dar: Martin Swarko (22), Markus Brausemann (26) und Daniel Büttgenbach (21). Alle drei erreichten mehr als 81 Punkte und damit ein „gut“ in der Endnote. (MÜN)

Hürth-Gleuel. Lossprechungsfeier Metallbauer

© Bernd Rosenbaum