Goldenberger Schüler reparieren Fahrräder für einen guten Zweck

Europa-Projekt verhilft Flüchtlingen zu mehr Mobilität
Hürth. Von den über zwanzig Projekten, aus denen die Schülerinnen und Schüler in der Projektwoche am Goldenberg Europakolleg wählen konnten, war dieses hier der absolute Renner – Integration durch Mobilität. Über vierzig Jugendliche wollten den Lehrern Tim Böhm, Bernd Stolzis und Lydia Trost dabei helfen, schrottreife Drahtesel wieder in fahrtaugliche Fahrräder zu verwandeln. Dazu hatten die Lehrer schon Monate vorher im Bekannten- und Kollegenkreis appelliert, alte Räder, die ungenutzt in Garage und Keller herumstehen, zu spenden. Die Stadt Hürth und das Ordnungsamt unterstützten das Projekt, sie spendeten über den Kontakt von Herrn Reisewitz vom Repair-Café Hürth ebenfalls zwölf Räder.
Die Schüler stammen aus unterschiedlichen Bildungsgängen des Berufskollegs – von Berufsfachschülern für Elektrotechnik bis zu Technischen Assistenten für Konstruktions- und Fertigungtechnik. So wie Vincent Neßelrath (19), der im kommenden Frühjahr sein Abitur in den Leistungskursen Maschinenbautechnik und Mathematik ablegen wird. Auf dem Abschlusstag der Europawoche präsentierte er stolz das von ihm generalüberholte Fahrrad und zeigte, was er repariert hatte: „Licht, Bremse und Lenkung – jetzt funktioniert wieder alles!“

Vincent präsentiert stolz das von ihm reparierte Rad HP
Dass die defekten Einzelteile ersetzt werden konnten, verdankt das Projekt dem engagierten Einsatz von Lydia Trost. Sie hatte in Fahrradgeschäften um Sachspenden gebeten und wurde fündig. Die unterstützenden Firmen: Radsport-Center Lützeler in Kerpen, Fahrradhaus Schwarz in Weiden und der Frechener Radservice.
Die Fahrräder – insgesamt wurden 25 fertiggestellt – wurden der Integrationsbeauftragten der Stadt Kerpen, Annette Seiche, übergeben, um sie letztendlich Flüchtlingen zur Verfügung zu stellen. Sie leisten damit einen wertvollen Beitrag zur Integration, denn die Menschen werden dadurch mobiler. Die drei Lehrer sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis: „Den Jugendlichen hat das Projekt viel Spaß gemacht und es war für einen guten Zweck – was will man mehr!“
MÜN