Ins Studium geschnuppert

Fachoberschüler Gestaltung erkunden die Köln International School of Design (KISD)

Hürth/Köln. In rund einem halben Jahr stehen für die Oberstufenschüler der Fachoberschule Gestaltung (FOS) die Fachhochschulreifeprüfungen an. Höchste Zeit also, sich eine Fachhochschule einmal genauer anzuschauen. Entsprechend dem Schwerpunkt Gestaltung wählten Bildungsgangsleiterin Antonia Dohmen und Klassenlehrerin Anne Marquardt die International School of Design in der Kölner Südstadt. Dort stießen die Schüler des Goldenberg Europakollegs auf Studenten, die sich in ihrer Erstlingswoche mit der Einführung in die Materialkunde beschäftigten.

Die Design-Studentin Franziska Severin (7. Semester) zeigte den Goldenberger Schülerinnen und Schülern die unterschiedlichen Arbeitsräume: Schreinerei, Modellwerkstatt mit 3D-Drucker sowie das Fotostudio. Keine ungewöhnlichen Erfahrungen für die Hürther Schüler, denn praktisches Arbeiten im gestalterischen Bereich sind sie gewohnt, wie Bildungsgangleiterin Antonia Dohmen erläutert: „Aufgrund ihres Jahrespraktikums verfügen die Schülerinnen und Schüler der FOS bereits über praktische Erfahrungen in Betrieben mit gestalterischer Ausrichtung – im Gegensatz zu vielen Studenten, die von ihrer Schule einen eher theoretischen und kaum berufsbezogenen Stundenplan kennen.“

Als die FOS-Klasse auf eine Gruppe von Studenten beim Zeichnen von Linienübungen stößt, muss Antonia Dohmen lachen: „Wie gut, dass meine Schüler das hier sehen, denn nun verstehen sie, warum ich auf durchaus monotone Grundlagen-Übungen großen Wert lege.“ Und auch Studentin Franziska Severin berichtet von ihrem Praktikum bei Mercedes, wo sie zunächst tagelang Ellipsen zeichnen musste – um ihre Fingerfertigkeit zu trainieren und sich mit Formensprache zu beschäftigen.

Die Goldenberger Gestaltungsschülerin Rebecca Kluge (17) erfährt im Gespräch mit Design-Studentin Franziska Interessantes über den Ablauf an der KISD: „Es gibt keine Routine an der KISD, ruhige Zeiten wechseln sich mit stressigen Zeiten ab. Wenn beispielsweise Deadlines für Projekte anstehen, arbeiten die Studenten häufig bis in die Nacht in den Werkstätten der Hochschule.“ Eine Information findet Rebecca besonders hilfreich: „Franziska meinte, es spielt keine große Rolle, ob man an einer staatlichen Fachhochschule oder an einer privaten mit einer vermeintlich besseren Ausstattung sein Studium beginnt – jeder kann seine Chance ergreifen!“

Sehr aufschlussreich für die Schüler, die sich für ein Studium oder einen Beruf im Bereich Gestaltung interessieren. Aber auch auf die theoretischen Herausforderungen des Studiums bereitet die FOS Gestaltung vor: Zum einen bietet sie die schulische Grundlage für die Fachhochschulreifeprüfungen – landläufig als Fachabi bekannt – in den allgemeinbildenden Fächern Englisch, Deutsch, Mathematik plus Gestaltungstechnik. Zum anderen eignen sich die Schülerinnen und Schüler hier bereits berufsspezifische Kompetenzen an, die ihnen bei der Stellensuche oder im Studium einen deutlichen Vorteil verschaffen.

Wer sich für die zweijährige Fachoberschule für Gestaltung interessiert, kann sich am Samstag, 2. Dezember, bei Antonia Dohmen, Anne Marquardt und ihren Schülerinnen und Schülern beraten lassen. Das Goldenberg Europakolleg in Alt-Hürth öffnet zwischen 9 und 13 Uhr seine Türen zum Tag der offenen Tür. Auch die weiteren Bildungsgänge, die zu Fachhochschulreife bzw. Abitur führen, sind dort mit einem Infostand vertreten.