Vertrag mit Siemens AG

Unterstützung für das Goldenberg Europakolleg

Hürth. Das Goldenberg Europakolleg erhält in Zukunft von der Siemens AG Unterstützung bei der Weiterbildung der Kollegen durch ein erweitertes Angebot an Schulungen und den Erfahrungsaustausch bei jährlich stattfindenden Workshops sowie aktuelle Unterrichtsmaterialien. Damit können unter anderem die CNC-Fräsmaschine und die CNC-Drehmaschine, die dem Goldenberg Europakolleg seit zwei Jahren zur Verfügung stehen, weiterhin effektiv im Unterricht eingesetzt werden. Ein entsprechender Vertrag mit der Siemens AG wurde am 1. Oktober 2014 unterzeichnet.

Udo Jacoby, der im Auftrag der Siemens AG die Bildungsstätten betreut, fasste zu Beginn des Treffens den aktuellen Industriestand zusammen und wies auf die schnelle Entwicklung der Technologien hin. Die Programmierung der Maschinen per Smartphone und 3D-Drucker für Modelle und Bauteile seien zwei Visionen einer nicht mehr weit entfernten Zukunft. Außerdem erläuterte Jacoby das „Siemens Automation Cooperates with Education (SCE)“ Konzept, das seit 20 Jahren die Bildungsstätten mit unterschiedlichen Trainer-Paketen, Lehrunterlagen und -systemen sowie bei technischen Fragen unterstützt.

Schulleiter Matthias Herwartz betonte in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen der Industrie und den Ausbildungsstätten. Durch die schnelle Entwicklung werden die Lernphasen in der Industrie immer kürzer. Aus wirtschaftlichen Gründen sei es den Betrieben oft nicht möglich, den Mitarbeitern das Hintergrundwissen zu vermitteln, sodass eine Aus- bzw. Weiterbildung auf das reine Bedienen eines Systems reduziert werde. Die Aufgabe der Ausbildungsstätten wie des Goldenberg Europakollegs sei es, den angehenden Mitarbeitern diese beiden Aspekte des Lernens aufzuzeigen und das blinde Technik- und Software-Vertrauen durch das Verstehen und den verantwortungsvollen Umgang zu ersetzen.

Bernd Stolzis, Fachlehrer für Maschinenbau und Fertigungstechnik, ergänzte, dass gerade deswegen die schulische Ausbildung und Ausstattung im Vergleich zur Industrie nicht allzu sehr in Rückstand geraten dürfe. Der erste Schritt, dies am Goldenberg Europakolleg zu verhindern, sei durch die Anschaffung der beiden Maschinen bereits getan worden. Nun gehe es darum, sie noch effizienter im Unterricht zu nutzen. Dazu werden einerseits weitere Schulungen der Lehrer benötigt, damit sie die umfassenden Kenntnisse und Hintergrundwissen an die Schüler weitergeben können. Andererseits, zum Beispiel im Hinblick auf das neue Windows-Betriebssystem, werde die Unterstützung bei der Anpassung der Software benötigt. Diese Ziele sollen durch die Kooperation mit Siemens erreicht werden.

Klaus Schemken von der Siemens AG und zuständig für den Bereich Sinumerik erläuterte anschließend, der Bereich der Sinumerik biete nicht nur Steuerungen für CNC-Maschinen sondern auch die entsprechenden Ausbildungsmöglichkeiten dazu. Die Ausbildung sei beispielsweise sowohl an den Maschinen (Standort Erlangen) als auch an den Simulatoren möglich. Drehen, Fräsen und die anspruchsvolle Kombinationen daraus seien nur einige Beispiele der möglichen Operationen.

Im Anschluss an das Unterschreiben des Vertrags durch Matthias Herwartz zeigte Bernd Stolzis der Gruppe die beiden CNC-Maschinen des Goldenberg Europakollegs. Klaus Schemken erläuterte in seiner Vorführung an der Fräsmaschine die Herstellung eines Beispiel-Bauteils, an dem die Möglichkeiten der Maschine demonstriert wurden. Als Erinnerung wurden an dem Bauteil das Datum, die teilnehmenden Parteien und die Zielsetzung der Zusammenarbeit eingefräst.

Jugendliche und ihre Eltern, die sich für die Bildungsgänge an einem Berufskolleg mit ihren beruflichen Zielsetzungen interessieren, haben Gelegenheit, sich am Samstag, 22. November, im Goldenberg Europakolleg in Alt-Hürth zu informieren. Beim „Tag der offenen Tür“ zwischen 10 und 14 Uhr führen Schülerinnen und Schüler durch die frisch renovierten Metallwerkstätten des Berufskollegs. Fachlehrer beraten Jugendliche, wie sie mit der richtigen Kurswahl ihren Berufswunsch im Bereich Maschinenbau, Konstruktions- und Fertigungstechnik am besten verwirklichen können. Auch einem späteren Studium an einer Universität oder Fachhochschule steht mit dem richtigen Bildungsgang am Berufskolleg der Weg offen. ROT