Studienfahrt der Höheren Berufsfachschule Naturwissenschaften nach Budapest und Gödöllő
Wesseling/Budapest. Anfang Mai stehen für die Berufsfachschüler in Wesseling ihre Abschlussprüfungen für die Fachhochschulreife an. Letzte Gelegenheit also im April für eine gemeinsame Studienfahrt. Ihr Ziel: die ungarische Hauptstadt Budapest, die durch die Donau in die zwei Stadtteile Buda und Pest geteilt wird. Dort verbrachten sie fünf Tage und erkundeten die vielfältige Geschichte Ungarns und besichtigten historische Bauten. Begleitet wurden sie von ihren Lehrern Herrn Nehls und Frau Münster sowie der Referendarin Frau Kocaer, zu deren Ausbildung es ebenfalls gehört, Erfahrungen auf Klassenfahrten zu gewinnen.
Tag 1 – Erste Eindrücke
Nach einem sehr frühen Flug stand den Schülern noch ein ganzer Tag zur Verfügung, um Budapest zu entdecken. Von Pest aus ging die erste Exkursion über die Margaretenbrücke auf die Buda-Seite – immer an der Donau entlang. Nach einem Blick auf die Zahnradbahn, welche gemütlich zum Burgviertel hinaufruckelt, ging es über die Kettenbrücke zurück nach Pest und zum gemeinsamen Mittagessen.
Nach dem Essen konnten die Schülerinnen und Schüler endlich ihre Zimmer im Hostel beziehen. Am Nachmittag stand bei strahlendem Sonnenschein eine Bootsfahrt an für diejenigen, die nach der kurzen Nacht noch Energie hatten – entlang an der Margareteninsel und vorbei am Parlament, wo einen Tag zuvor noch Viktor Orban als Minister-Präsident wiedergewählt worden war.
Tag 2 – Historische Führung durch Budapest
Ausgeschlafen ging es am zweiten Tag auf eine halbtägige Stadtführung durch das Burgviertel. Gréta, die deutschsprachige Reiseführerin, erzählte, während die Schüler das Burgviertel zu Fuß erklommen, die Geschichte des Königreichs Ungarns. Vor allem die Rolle von Stephan I., dem ersten apostolischen König, erläuterte sie als wichtigen Meilenstein in der Geschichte des Landes. Genauso wie die Krönung von Kaiserin Elisabeth, besser bekannt als Sisi, zur Apostolischen Königin von Ungarn in der Matthiaskirche auf dem Burgberg. Höhepunkt war der Wachwechsel vor dem Präsidentenpalast.
Vom Burgviertel ging es dann über die Kettenbrücke zurück nach Pest zur Sankt-Stephans-Basilika, die man zu Fuß oder per Lift besteigen kann, und zum Parlament, wo die Führung endete. Für den Nachmittag stand gemeinsames Kochen auf dem Programm, denn das Hostel verfügt über große Küchen im Stil eines American Diners aus den 1950er Jahren. Carlo übernahm die Rolle des Küchenchefs. Für die große Gruppe boten sich natürlich Spaghetti an, die mit Tomaten-Basilikum-Sauce à la Carlo verfeinert wurde. Auch Vitamine kamen nicht zu kurz, denn zum Abschluss gab es Obstsalat, für den die Schülerinnen und Schüler fleißig Äpfel, Bananen, Erdbeeren und Trauben schnippelten. Spiro schmeckte den Salat perfekt ab – nicht zu süß und nicht zu sauer.
Die Stärkung war notwendig, denn abends stand eine Wanderung auf den Gellertberg an – von dort hatten die Jugendlichen eine tolle Aussicht auf das abendliche Budapest, wo nach und nach die Lichter angingen. Zurück ging es durch den VII. Bezirk vorbei an der größten Synagoge Europas.
Tag 3 – Landpartie nach Gödöllő zu Kaiserin Sisi
Bei bestem Wetter stand am Mittwoch eine Führung durch die Sommerresidenz von Kaiserin Sisi in Gödöllö auf dem Programm. Leider durften im Schloss keine Fotos gemacht werden, um die Möbel, Tapeten, Kostüme und Gemälde nicht zu strapazieren. Ein deutschsprachiger Museumsführer erzählte auf witzige Art von dem turbulenten Leben, das Sisi geführt hatte. Hier im abgelegenen Gödöllö konnte sie sich von dem strengen spanischen Hofzeremoniell erholen, dem sie am Wiener Hof unterworfen war. Julia entpuppte sich als Expertin für das Leben der österreichischen Kaiserin und wusste selbst über Details genauestens Bescheid. Danach spazierte die Klasse durch den Schlosspark, um sich anschließend mit gigantischen Schnitzeln und Pizzen zu stärken.
Tag 4 – Erholung im Park
Nach drei Tagen auf den Beinen mit einem dicht gepackten Programm hatten die Jugendlichen am Donnerstag endlich einen Tag zur freien Verfügung. Bei 26 Grad machte sich ein Teil auf den Weg in den Stadtpark „Varosliget“, um in der Sonne zu faulenzen. Ein Teil blieb im Hostel, um die internationale Atmosphäre zu genießen – denn an diesem Tag kamen mehrere Busse einer italienischen Schule an, die in Budapest ihren Abschluss feierten. Neculai freute sich, seine Italienischkenntnisse anwenden zu können.
Tag 5 – Große Markthalle und Freiheitsbrücke
Am letzten Tag begann die Jagd nach Souvenirs, deshalb ging es in die Große Markthalle in der Nähe der Freiheitsbrücke. Ein paar Unermüdliche drehten noch einmal eine Runde von Pest nach Buda an der Donau entlang und dann hieß es Abschied nehmen von fünf unvergesslichen Tagen in Budapest.
Auf die Frage nach den Höhepunkten der Reise antwortete Julia natürlich „Schloss Gödöllö“. Joshua und Pascal nannten die gemeinsame Zeit mit ihren Klassenkameraden im Hostel als Favoriten. Denn in wenigen Wochen stehen die Fachabitur-Prüfungen an und die gemeinsame Schulzeit endet. Allerdings werden sich einige in der Goldenberger Berufsschule wiedersehen, wenn sie dort den schulischen Teil ihrer Ausbildung zum Chemikanten absolvieren.