Bewusst Berufskolleg als Alternative zu Gymnasium gewählt
Hürth. Als Marek Perscheid Mitte April seine Abiturprüfungen in den Leistungskursen Gestaltungstechnik und Englisch schrieb, war er 17 Jahre alt. Das ist heutzutage kein ungewöhnliches Alter für Abiturienten am Gymnasium. Doch Marek entschied sich in der 9. Klasse des Gymnasiums bewusst dafür, die gymnasiale Oberstufe an einem gewerblich-technischen Berufskolleg zu besuchen. Seine Begründung: „Mir war klar, dass ich später im gestalterischen Bereich tätig sein möchte. Deshalb habe ich mich am Goldenberg Europakolleg über die Möglichkeiten des beruflichen Gymnasiums informiert, denn hier ist Kunst auf jeden Fall ein Abiturfach.“ Er kam ins Gespräch mit Silvia Schmitz, Fachlehrerin für Gestaltungstechnik und Bildungsgangleiterin der Gestaltungstechnischen Assistenten, die ihm einen Hospitationstag empfahl. Sie sah sofort Mareks gestalterisches Potential und befürwortete den Schulwechsel. „Berufskollegs bilden stark berufsbezogen aus. Die Fächer des Berufsfeldes Kunst und Gestaltung haben deshalb einen hohen Anteil am Stundenplan. Für Marek, der schon damals wusste, dass sein gestalterisches Interesse nicht nur Hobby bleiben soll, also eine optimale Vorbereitung auf die berufliche Zukunft.“
So kam Marek nach Erhalt des Qualifikationsvermerks für die gymnasiale Oberstufe ans Goldenberg Europakolleg, wo er nach drei Jahren die allgemeine Hochschulreife erhielt. Seine Abiturnote: 1,9. Darüberhinaus legte er weitere theoretische und praktische Prüfungen in Grafikdesign, Gestaltungstechnik und Wirtschaftslehre ab und erhielt parallel zum Abitur den Berufsabschluss „Gestaltungstechnischer Assistent“.
Mareks Talent für die kreative Bewältigung gestalterischer Aufgaben kommt nicht von ungefähr. Sein Onkel ist der Karikaturist Martin Perscheid, dessen bissige Witz-Postkarten wie „Frauenparkplätze“ in den 90er Jahren Einzug in die WG-Küchen Deutschlands hielten.
Nach dem schönsten Moment seiner Schulzeit am Goldenberg Europakolleg gefragt, muss Marek nicht lange überlegen – „der dreiwöchige Auslandsaufenthalt auf La Palma“ ist die Antwort. In der Mittelstufe hat er an der Partnerschule „Escuela de Arte Manolo Blahnik“ an Gestaltungsworkshops teilgenommen. Zusammen mit spanischen Schülern gestaltete er eine Wand an einer belebten Straße der Insel und bemalte sie später. Mit den spanischen Schülern Olivia und Luis steht er immer noch in Kontakt und es gab bereits einen privaten Gegenbesuch im Rheinland.
Mareks Pläne nach dem Abitur schließen inhaltlich an seine Schulzeit an: Zunächst wird er ein dreimonatiges Praktikum in einer Kölner Werbeagentur absolvieren und später Marketing-Kommunikation studieren. Doch auch ein längerer Auslandsaufenthalt steht auf dem Programm.
Wer sich ebenfalls für die Möglichkeit des Abiturs am Beruflichen Gymnasium interessiert, sollte sich diesen Termin merken: Auf dem nächsten Informationstag berichten wieder Schülerinnen und Schüler über die Abitur-Bildungsgänge der Gestaltungstechnischen und Maschinenbautechnischen Assistenten. Wann? Samstag, 14. November 2015 im Goldenberg Europakolleg in Alt-Hürth, Duffesbachstraße 7. Weitere Informationen finden Sie unter www.goldenberg-europakolleg.eu.
MÜN