Berufskolleg fängt Zehntklässler vom Gymnasium auf
Rhein-Erft-Kreis/Düsseldorf. In wenigen Wochen geht das Schuljahr zu Ende und für viele Schülerinnen und Schüler stellt sich gerade die Frage: Schaffe ich die Versetzung in die nächste Klasse?
Dieses Jahr machen sich Schüler in der zehnten Klasse des Gymnasiums, der so genannten Einführungsphase (EF), deren Versetzung gefährdet ist, zusätzlich Sorgen. Nach dem Wechsel ihrer Schule von G8 auf G9 fällt für sie die Wiederholung an ihrer bisherigen Schule weg. Die Konsequenz: Sie müssen das Gymnasium verlassen. Der Grund: Nach dem G8-Modell gehörten sie in Klasse 10 schon zur Oberstufe, nach G9, zu dem die Gymnasien nach den Sommerferien zurückkehren, wären sie aber wieder in der Mittelstufe. Das ergibt ein schulrechtliches Dilemma.
Keine Wiederholungsmöglichkeit am Gymnasium
Das Schulministerium in Düsseldorf rechnet in NRW mit ca. 2 000 Sitzenbleibern in der zehnten Klasse an G8-Gymnasien. Für Jugendliche, die auch ohne Versetzungszeugnis ihr Abitur anstreben, gibt es aber mehrere Alternativen. So kann Karsten Oberländer, Schulleiter am Goldenberg Europakolleg, die Jugendlichen und ihre Eltern beruhigen: „Mit der Versetzung in die Klasse 10 am Gymnasium unter G8 haben die Schülerinnen und Schüler die Berechtigung für den Besuch der gymnasialen Oberstufe erreicht. Damit können sie am Berufskolleg in die Bildungsgänge, die zum Abitur führen, einsteigen.“ Diese beginnen in Klasse 11 und führen in drei Jahren – kombiniert mit beruflichen Kenntnissen – zur allgemeinen Hochschulreife.
Sabine Staiger-Pannes, Abteilungsleiterin des Beruflichen Gymnasiums am Goldenberg Europakolleg, ergänzt: „Auch unsere drei Bildungsgänge, die zum Fachabitur führen, stellen eine Alternative für Schüler der zehnten Klasse dar.“
So genannte Bündelungsgymnasien in Bergheim und Erftstadt bieten ebenfalls Auffangklassen an. Dazu ein Tipp von Frau Staiger-Pannes: „An den Gymnasien und Gesamtschulen kommen die Jugendliche in bestehende Jahrgangsstrukturen. Am Berufskolleg finden Jugendliche aus unterschiedlichen Schulen zueinander. Das Besondere: Der Klassenverband bleibt über die ganzen drei Jahre bestehen.“
Erhöhter Beratungsbedarf am Schuljahresende
Zum Ende des Schuljahres rechnen die Bildungsgangleiterinnen des Beruflichen Gymnasiums mit erhöhtem Beratungsbedarf bei Jugendlichen ohne Versetzungszeugnis. Daher stellen die Bildungsgangleiterinnen der beiden Abitur-Bildungsgänge, Frau Dietz (Gestaltung) und Frau Meyer (Technik), auf der Goldenberg-Homepage ihr Angebot vor unter www.goldenberg-europakolleg.eu.