Exkursion der Mechatronik-Oberstufe zum Arithmeum der Uni Bonn
Hürth/Bonn. Ende August besuchte die Oberstufe des Bildungsgangs Mechatronik mit ihrem Bildungsgangleiter Dr. Schneider das Museum „Arithmeum“ in Bonn. Das Arithmeum ist ein Museum zum Thema „Geschichte des Automatisierten Rechnens“. Es ist dem Forschungsinstitut für Diskrete Mathematik der Universität Bonn angegliedert.
Die Ausstellung umfasst das automatisierte Rechnen aller Epochen der Menschheit, beginnend bei Rechensteinchen (calculi) aus der Frühgeschichte über mittelalterliche Rechentische, mechanische Rechenwerke der frühen Neuzeit bis hin zu elektronischen Rechnern. Ergänzt wird die Ausstellung durch Codiermaschinen wie eine der ersten Lochkartenmaschinen von Hollerith oder einer funktionstauglichen Enigma, die wir auch vorgeführt bekamen.
Neben Originalexemplaren von historischen Rechenmaschinen aus der IBM-Sammlung (z. B. eine Originalmaschine des Mathematikers Blaise Pascal) gibt es auch viele Funktionsmodelle, an denen die Schüler*innen die Funktionsweise der verschiedenen mechanischen Prinzipien erproben konnten.
Interessant für uns Mechatroniker war auch, dass bei der Restaurierung von historischen Rechenmaschinen jedes Zahnrad einzeln nachgefertigt werden muss, da es vor der Industrialisierung keine mechanischen Normteile gab.
Einige der alten Rechenmaschinen verrechnen sich auch bei aufwändigeren Berechnungen mit vielen Zehnerüberträgen durch mechanische Toleranzen. Eine Maschine des Mathematikers Leibnitz hatte hierfür sogar eine mechanische „Fehlermeldung“ eingebaut.
Neben den mechanischen Rechenmaschinen war auch die Entwicklung der Digitalrechner sehr anschaulich dargestellt, wir konnten uns das Prinzip der Chipherstellung, beginnend bei einen Silizium-Einkristall bis zum fertigen Bauteil ansehen. Unter einem Mikroskop konnte man auch die geradezu explosionsartige Erhöhung der Bauteildichte auf Halbleiterchips seit den 60er Jahren erkennen.
Es war eine sehr interessante Exkursion, woran auch die engagierte und fachkundige Führung durch unseren Guide Anna einen großen Anteil hatte.
Dr. P. Schneider