Chemielaboranten auf der Suche nach dem genauen Maß

Im Mittelstufenprojekt 2009 kooperiert das Goldenberg Berufskolleg mit der Universität Bonn und der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg

Wesseling/Bonn. „Wie viel Koffein ist eigentlich in schwarzem Tee?“ – Dieser Frage ging die Mittelstufe der Chemielaboranten des Goldenberg Berufskolleg in ihrem diesjährigen Projekt nach. Zu diesem Zweck vertieften sich die Berufsschüler am Schulstandort Wesseling zunächst in einem zweiwöchigen Theorieblock in HPLC. Die vier Buchstaben stehen für High Performance Liquid Chromatography – eine Analysemethode, welche die genaue Konzentration von Substanzen mittels eines chromatographischen Trennverfahrens misst. Lars Frangenberg aus der Klasse LAB M 1 erläutert die Vorbereitung auf das Projekt: „Zu Beginn haben wir eine ausführliche Literaturrecherche durchgeführt, um etwas über die Stoffeigenschaften von Koffein und den zu erwartenden Gehalt im Tee zu erfahren. Die anschließende Erstellung der Proben ähnelt im Prinzip dem Teekochen, allerdings verwenden wir Alkohol anstelle von Wasser.“

Am Projekttag fand die Analyse der Teeproben in den Labors der Universität Bonn und der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg statt. Der Klassenlehrer, Thomas Tischler, hatte die Ausbilder dort dafür gewinnen können, den angehenden Laboranten bei der Umsetzung ihrer theoretischen Kenntnisse in die Praxis beratend zur Seite zu stehen. Die Gruppenergebnisse der HPLC-Analyse wurden anschließend miteinander verglichen und statistisch ausgewertet.

Ein Projekt im zweiten Ausbildungsjahr durchzuführen ist ein fester Bestandteil des Unterrichts im Bildungsgang der Chemielaboranten am Goldenberg Berufskolleg. Hier werden nicht nur die Theorie und Praxis miteinander verknüpft: In der Projektarbeit lernen die Schüler, wie wichtig das sorgfältige Arbeiten in den Naturwissenschaften ist und dass Teamarbeit unerlässlich ist.

Schülerin Ursula Bissa berichtet über die Vorgehensweise in der Projektarbeit: „Es war spannend, ein Projekt ganz eigenständig durchzuführen. Wir haben alle Messergebnisse und Arbeitsschritte genau protokolliert, damit wir sie später in der Schule auswerten konnten.“ MÜN