Praxisorientierte Zusatzprüfungen in Englisch und Französisch

Fremdsprachenzertifikate am Goldenberg Europakolleg ausgebaut

Hürth. Diplôme d’Etudes en langue française oder kurz DELF ist die Bezeichnung für das Fremdsprachenzertifikat, das am Goldenberg Europakolleg bereits seit vier Jahren angeboten wird. Französischlehrerin Christine Dietz bereitet Gestaltungstechnische und Technische Assistenten, die den Abitur-Bildungsgang der Schule absolvieren, auf die Zertifikatsprüfungen vor. Allein in diesem Schuljahr nahm die gesamte Oberstufe, insgesamt 36 Schülerinnen und Schüler, erfolgreich an den Prüfungen teil. Diese bestehen aus einem schriftlichen Teil, der schulintern geprüft wird. Für den mündlichen Teil der Prüfung machten sich die Schüler auf den Weg nach Köln, wo das Institut français sie auf Herz und Nieren prüfte. Christine Dietz ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden, nicht nur, weil die Schüler eine weitere Qualifikation erlangt haben, mit der sie im Bewerbungsgespräch glänzen können. „Die DELF-Prüfung legt den Schwerpunkt klar auf Kommunikation. Es wird überprüft, ob die Schülerinnen und Schüler sich auf Französisch verständigen können. Reines Grammatikwissen hilft hier nicht weiter.“

Europaflaggen+im+AtriumPremiere feierte in diesem Schuljahr das Fremdsprachenzertifikat der Kultusministerkonferenz in der Berufsschule. Am Goldenberg Europakolleg erwarben zum ersten Mal Schüler aus dem Bildungsgang „Mechatroniker/in“ die Englisch-Zusatzqualifikation der Stufe II. Diese Stufe entspricht dem Niveau B1 des „Europäischen Referenzrahmens für Sprachen: Lernen, Lehren und Beurteilen“.

Andrea Kahr, Englischlehrerin am Goldenberg Europakolleg, bereitete die Mittelstufenschüler in vier Bereichen auf die Prüfung vor. Im Modul Rezeption stehen das Hörverstehen und das Leseverständnis zentral. Bei der Interaktion bewältigen die Schüler gängige berufsrelevante Gesprächssituationen beispielsweise am Telefon. Im folgenden Modul produzieren sie E-Mails, Geschäftsbriefe oder technische Vorgangsbeschreibungen. Im letzten Bereich, der Mediation, geht es um das Vermitteln von Informationen. Allen Modulen ist gemein, dass sie konkret auf den Berufsbereich Mechatronik ausgerichtet sind, d.h. die Schüler erwerben praktische Sprachkompetenz in dem Bereich, in dem sie tätig sind.

Mechatroniker+im+LabDiese Berufsbezogenheit ist auch der Grund, der Dr. Peter Schneider, Bildungsgangleiter der Mechatroniker, überzeugte, seinen Schülern diese Zusatzqualifikation anzubieten. „Wir tragen mit dieser Qualifikation dazu bei, dass sich aus unseren Auszubildenden selbstbewusste junge Menschen entwickeln, die auch den Anforderungen eines flexiblen internationalen Arbeitsmarktes genügen. Das ist ein Mehrwert der Ausbildung am Goldenberg Europakolleg, den auch die Ausbildungsbetriebe befürworten.“ Andrea Kahr zieht ein Fazit nach dem ersten Durchlauf der KMK-Fremdsprachzertifikate am Goldenberg Europakolleg: „Die Prüfungen auf Stufe II sind ziemlich anspruchsvoll und haben den Schülern einiges abverlangt.“ Aber auch sie sieht den Sinn hinter der realitätsnahen Fremdsprachenprüfung und ist motiviert, die nächste Klasse erfolgreich zur Prüfung zu führen.

Schuldezernent Anton-Josef Cremer befürwortet das Engagement der Sprachenlehrer am Goldenberg Europakolleg: „Ich bin überzeugt, dass die jungen Menschen in ihrem beruflichen Werdegang von den erworbenen Sprachkenntnissen profitieren werden, denn Europa ohne Grenzen eröffnet ihnen neue Möglichkeiten bei der Berufswahl. Auch profitieren künftige Arbeitgeber im Rhein-Erft-Kreis, denn die Unternehmen richten ihre Aktivitäten mehr und mehr ins Ausland und können froh sein, Fachkräfte mit vielfältigen Sprachkenntnissen als ihre Arbeitnehmer zu haben.“

Damit hat das Goldenberg Europakolleg ein selbst gestecktes Ziel erreicht: Fremdsprachenzertifikate auch in der Berufsschule anzubieten.