MINT-Schwerpunkt im Unterricht fördert Nachwuchskräfte
Wesseling. Am Freitag, 15.11.2013 übergab Uwe Wäckers die Übergabe des Förderschecks des Fonds der Chemischen Industrie (VCI) in Höhe von 2.500 Euro. Empfänger ist der Bildungsgang „Höhere Berufsfachschule für Labor- und Verfahrenstechnik (Naturwissenschaften)“ in Wesseling. Dieser zweijährige Bildungsgang schließt mit dem Fachabitur ab und setzt im Unterricht verstärkt auf MINT-Fächer wie Labortechnik, Verfahrenstechnik, Mathematik, Biologie und Informatik, die einen ausgeprägten Berufsbezug haben.
Warum hat der VCI gerade diesen Bildungsschwerpunkt ausgewählt unter den vielen Schulen, die sich bewerben? Einzigartig in der Region ist dieser Bildungsgang wegen seines naturwissenschaftlichen Schwerpunkts, den selbst gymnasiale Oberstufen häufig nicht anbieten können, da dort Laborräume und naturwissenschaftliche Fachlehrer fehlen. Der Unterricht am Goldenberg Europakolleg findet nicht nur in der Theorie statt, sondern auch im hohen Maße in der Praxis im Labor. Innerhalb des zweijährigen Bildungsganges muss ein halbjähriges Praktikum absolviert werden, davon erfolgen acht Wochen in der Schule. Damit wird die Eingangsvoraussetzung für ein Chemie-Studium an der Fachhochschule geschaffen. Dazu äußert sich Uwe Wäckers (VCI): „“Diese Förderung kennzeichnet, dass Sie am Goldenberg Europakolleg Wesseling bereit sind, mehr zu tun und sich über das normale Maß hinaus zu engagieren.“
Uwe Wäckers ist besonders beeindruckt vom hohen Engagement der Fachlehrer am Goldenberg Europakolleg in Wesseling wie dem von Bildungsgangleiter Michael Nehls und Fachlehrer Dr. Jens Reinecke. Der Bildungsgangleiter hat in den letzten Jahren in die Ausstattung der Laborräume investiert und beispielsweise einen Klassensatz Büretten, das sind senkrecht stehende Glasröhren zum Abmessen kleiner Flüssigkeitsvolumina, angeschafft. Dadurch können jetzt alle Schüler gleichzeitig im Praxisunterricht im Labor eigene Titrationen vornehmen und vergeuden keine Unterrichtszeit durch Warten.
Wofür wird das Geld des Förderschecks verwendet? Fast die Hälfte des Fördergeldes ist bereits in die Anschaffung eines Polarimeters geflossen. Mit diesem Messgerät kann der Gehalt von gelösten, optisch aktiven Substanzen z. B. Zucker in einer Flüssigkeit bestimmt werden. Dieses Verfahren findet Anwendung in der Lebensmittelindustrie oder der Pharmazeutik, wo die Reinheit von Substanzen bedeutsam ist. Michael Nehls sieht zuversichtlich in die Zukunft: „Ich danke dem Fonds des VCI, denn mit dem neuen Polarimeter kann ich Unterrichtsschritte aus der Labortechnik und der Verfahrenstechnik miteinander kombinieren. Nachdem wir zuletzt das Wesselinger Wasser analysiert haben, werden die Schüler als nächstes den Zuckergehalt einzelner Zuckerrüben bestimmen.“ Uwe Wäckers stellt fest: „Ohne engagierte Lehrer ergeben unsere Förderschecks keinen Sinn, denn sie verursachen zunächst einmal mehr Arbeit, wenn es darum geht, Lernsituationen für die mit den Fördergeldern angeschafften Geräte zu entwickeln.“
Berufliche Aussichten der Schülerinnen und Schüler:
Aus der diesjährigen Oberstufe, die im Mai 2014 ihr Fachabitur absolviert, wissen bereits einige Schülerinnen und Schüler, dass sie weiterhin im naturwissenschaftlichen Bereich arbeiten werden. So wird Helena Süwolto (19) eine Ausbildung zur Chemielaborantin bei Henkel in Düsseldorf beginnen. Ihre Klassenkameradin Jaqueline Eidneyer (17) wird in den Shell Rheinland Raffinerien in Wesseling zur Chemikantin ausgebildet. Pascal Lauterbach (17) überlegt, an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg in Rheinbach ein Studium „Chemieingenieurwesen“ zu beginne.
Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 und 10, die sich für eine Ausbildung oder ein Studium im Bereich Chemie, Labor- oder Verfahrenstechnik interessieren, haben am Samstag, 8. Februar, zwischen 9-14 Uhr Gelegenheit sich am Goldenberg Europakolleg in Alt-Hürth über die Höhere Berufsfachschule zu informieren.